Schwerpunktthema im November

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Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen

Achtsam leben, Zukunft gestalten.

Nachhaltigkeit beginnt klein. In der Entscheidung, bewusster zu leben, Ressourcen zu achten und Dinge neu wertzuschätzen. Sie ist kein Trend, sondern ein Prozess, der unseren Alltag, unsere Stadt und unsere Zukunft prägt. Frankfurt zeigt, wie vielfältig dieser Wandel sein kann: regionale Energie, faires Design, klimafreundlicher Konsum – und jede Menge kreative Ideen.

In diesem Special stellen wir Menschen und Initiativen vor, die Verantwortung nicht nur fordern, sondern leben: Kleidung, die mit Respekt entsteht, wie bei Gudrun Sjödén. Energie, die Verantwortung trägt, wie bei Mainova. Projekte, die Frankfurter*innen spielerisch für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisieren, wie Zero Waste City Frankfurt. Äpfel, die nach Heimat schmecken, wie von Hessen-Obst. Und Reisen, die Rücksicht nehmen, wie bei atambo tours.

Überall entstehen Ideen, die Bestand haben. Im Alltag, beim Einkaufen, beim Gestalten oder Genießen – wer bewusst wählt, gestaltet Zukunft.

Fünf Unternehmen, bei denen Nachhaltigkeit von großer Bedeutung ist, stellen wir hier vor.

Gutes aus Hessen

Wenn die Tage wieder kürzer werden, beginnt in Hessen die Saison der heimischen Äpfel. Jetzt ist die beste Zeit, die reiche Vielfalt regionaler Sorten zu entdecken. Die Geschmackspalette reicht von herb-säuerlich über aromatisch-süß bis hin zu den würzigen alten Sorten.

Die Suche nach heimischen Äpfeln im Supermarkt gestaltet sich jedoch mitunter schwierig, denn nicht wenige stammen aus dem Ausland wie etwa aus Frankreich, Italien oder sogar Neuseeland. Diese Importware legt weite Transportwege zurück, wodurch unnötige klimabelastende Emissionen entstehen.

„Durch den Kauf regionaler Äpfel werden die heimischen Erzeuger gestärkt, damit wir auch in Zukunft Zugang zu hochwertigen und frischen Lebensmitteln aus der Region haben."

Christiane Binkhoff, Diplom-Oecotrophologin und PR-Referentin der MGH Gutes aus Hessen

Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund, sich für regionale Äpfel zu entscheiden: „Durch den Kauf regionaler Äpfel werden die heimischen Erzeuger gestärkt, damit wir auch in Zukunft Zugang zu hochwertigen und frischen Lebensmitteln aus der Region haben“, erklärt Christiane Binkhoff, Diplom-Oecotrophologin und PR-Referentin der MGH Gutes aus Hessen. „Wenn diese im Supermarkt nicht mehr gekauft werden, verschwinden sie irgendwann aus dem Angebot. Und das wäre schade – schließlich wollen wir nicht auf unsere heimische Landwirtschaft verzichten.“

Es lohnt sich somit auf jeden Fall, die Herkunftsangabe genauer zu prüfen, denn der Griff zu heimischen Produkten unterstützt die ländlichen Regionen und trägt zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei.

Regionale Herkunft erkennt man in Hessen unter anderem an dem Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“, das für Transparenz, Qualität und eine nachvollziehbare regionale Herkunft steht. Äpfel mit diesem Siegel stammen garantiert aus der Region, und unabhängige Kontrollstellen überprüfen regelmäßig die Einhaltung der besonderen Qualitätsansprüche, die über den gesetzlichen Standards liegen.

Zum Beispiel verwenden die Erzeuger ausschließlich nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel und ergreifen gezielte Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt sowie zum Schutz von Insekten. „Man sollte immer etwas genauer hinschauen. Das ist etwas, worauf wir aufmerksam machen wollen“, so Binkhoff. „Achtet auf die Herkunft – sie ist auf jeden Fall deutlich auf der Ware ausgezeichnet.“

atambo tours
Westendstraße 71
60325 Frankfurt am Main

atambo tours

Der Frankfurter Boutique-Reiseveranstalter mit Sitz im Frankfurter Westend ist nachhaltig zertifiziert. atambo bietet maßgeschneiderte Luxusreisen, Auslandshochzeiten, Flitterwochen und Kunstreisen.

Jede Reise von atambo ist ein Unikat, maßgeschneidert von einem Team von Globetrottern. Die weltweiten Individualreisen verbinden Komfort, Geheimtipps, kulturelle Tiefe und 24-Stunden Ansprechpartner im Reiseland.

„So wie unsere Reisenden Inspiration aus Kunst und Kultur schöpfen, möchten wir nun Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Perspektiven auf nachhaltiges Reisen künstlerisch umzusetzen.“

Karen Wittel, Inhaberin von atambo

Mit ihren beliebten Kunstreisen lädt atambo tours ein, den Spuren großer Künstler zu folgen und die internationale zeitgenössische Kunstszene hautnah zu erleben.

In Kooperation mit der Galerie Greulich bringt der Veranstalter nun den a(r)tambo Kunstpreis hervor. Das Stipendium ermöglicht drei aufstrebenden Kunstschaffenden einen kreativen Aufenthalt in Los Cabos, Mexiko, um nachhaltiges Reisen als Inspirationsquelle zu nutzen. „So wie unsere Reisenden Inspiration aus Kunst und Kultur schöpfen, möchten wir nun Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Perspektiven auf nachhaltiges Reisen künstlerisch umzusetzen“, so Karen Wittel, Inhaberin von atambo.

Die daraus entstehenden Werke werden zunächst in Mexiko und 2026 auch in Frankfurt präsentiert. Über die Vergabe entscheidet eine Fachjury, ergänzt durch ein Publikums-Voting auf Instagram. Mit dem Kunstpreis lädt atambo tours dazu ein, die Welt mit neuen Augen zu entdecken.

Gudrun Sjödén

Seit über 50 Jahren steht der Name Gudrun Sjödén für farbenfrohe Mode mit einer unverwechselbar skandinavischen Stilrichtung. Die schwedische Designerin legte von Anfang an besonderen Wert auf natürliche Materialien, nachhaltige Produktion und zeitloses Design – lange bevor das Thema Nachhaltigkeit in der Modewelt an Bedeutung gewann.

Ihre Erfolgsgeschichte begann 1974 mit der ersten eigenen Kollektion, die in Skandinavien in den Handel kam.

Zwei Jahre später eröffnete Gudrun Sjödén in Stockholm ihren ersten kleinen Laden. Heute ist sie damit weltweit erfolgreich, und ihre internationale Marke wird in 23 eigenen Konzeptläden, über Kataloge sowie den Webshop vertrieben.

Ihre individuellen Kollektionen zeichnen sich durch ausdrucksstarke Muster, leuchtende Farben und legere Schnitte aus. „Ich liebe Kontraste und unerwartete Kombinationen. Für mich darf Mode nie glatt und nichtssagend sein“, sagt Gudrun Sjödén.

„Ich kreiere farbstarke Kleidung mit eigenem Charakter – Kleidung, die einen bestimmten Lebensstil transportiert. Meine Mode soll Freude verbreiten und den Alltag verschönern.“

Gudrun Sjödén

Ein zentrales Anliegen der Designerin ist es, die Persönlichkeit ihrer Kundinnen mithilfe von Farbe und Form zu unterstreichen. „Ein Kleidungsstück ist immer Teil eines größeren Ganzen. Es spiegelt die Gegenwart, die Kulturtradition, den Träger und den Designer wider“, erklärt Sjödén.

Neben nachhaltigen Naturmaterialien wie Leinen, Bio-Baumwolle oder Bio-Wolle kommen seit mehreren Jahren auch recycelte Stoffe zum Einsatz – hergestellt aus Resten der Textilproduktion, die sonst im Abfall landen würden.

In Frankfurt befindet sich der bislang größte Konzeptladen der Marke – mitten im Herzen der Stadt, nur wenige Schritte vom zentral gelegenen Rossmarkt entfernt. Auf einer Fläche von über 500 Quadratmetern lädt der farbenfrohe Laden zu einer Entdeckungsreise ein. Ein Mosaikfußboden aus verspielten Punkten und floralen Mustern sowie ein großes Gewächshaus mit besonderen Pflanzen sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Neben einer vielfältigen Auswahl an Mode und Heimtextilien bietet das Geschäft eine gemütliche Kaffee-Ecke, in der Besucher bei einer Tasse Kaffee entspannen und die Tageszeitung lesen können.

Das freundliche Personal sorgt für eine individuelle und typgerechte Beratung und schafft so ein sehr persönliches Einkaufserlebnis.

Ein besonderes Highlight der Gudrun-Sjödén-Konzeptläden ist die KleiderTauschHütte. Da jedes Jahr unzählige Textilien weggeworfen werden, obwohl viele davon noch tragbar wären, möchte das Unternehmen mit diesem Konzept einen weiteren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten: Kundinnen können dort ihre gut erhaltenen Gudrun Sjödén-Stücke abgeben und gegen ein anderes Modell eintauschen. Ist einmal nichts Passendes dabei, erhalten sie stattdessen einen Einkaufsgutschein im Wert von 5 Euro. So werden Ressourcen geschont und Kleidungsstücken ein zweites Leben geschenkt.

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Restmüll war gestern – spielerisch zur Zero Waste City

Frankfurt am Main will, wie andere deutsche Großstädte, zur Zero Waste City werden, einer Stadt, in der Rohstoffe nicht verschwendet werden. Wie?

Vor allem durch bessere Mülltrennung. Ein zentraler Baustein dafür ist der „Waste-Bewerb“, ein interaktives Online-Quiz, das Frankfurter Bürger:innen spielerisch für Mülltrennung, Recycling und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert.

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„Zero Waste ist unsere Verantwortung – für Frankfurt, für unsere Umwelt und für kommende Generationen.“

Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez

Mülltrennung klingt oft nach lästiger Pflicht: graue Tonne, Wertstoffkalender, Regeln. Der Waste-Bewerb zeigt, dass es auch anders geht. Kein moralischer Zeigefinger – stattdessen eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt des Abfalls. Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, das sich direkt im Alltag anwenden lässt.

In 100 Fragen auf 10 Levels erfahren die Teilnehmenden, wie Müll richtig getrennt wird und wie aus Abfall wieder wertvolle Rohstoffe entstehen. Die Informationsplattform www.zerowaste-ffm.de liefert praktische Tipps und stellt Zero-Waste-Initiativen vor. Wer mitmacht, merkt schnell, dass Abfalltrennung kein pedantisches Pflichtprogramm ist, sondern kluges Handeln. Je besser getrennt wird, desto weniger landet im Restmüll – und desto weniger Nebenkosten entstehen.

„Zero Waste ist unsere Verantwortung – für Frankfurt, für unsere Umwelt und für kommende Generationen“ betont Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez zum Auftakt der Kampagne. Bis 2035 soll der Restmüll pro Kopf von 205 auf 120 Kilogramm sinken, die Gesamtabfallmenge jährlich um rund zwei Prozent reduziert werden, erklärt Alexander Kehl, Leiter des Umweltamtes.

Rund 40 Sportvereine, zahlreiche Läden, Jugendhäuser, Quartiersmanagements und Wohnungsgesellschaften unterstützen die Kampagne mit Plakaten und Aktionen. So erreicht der Waste-Bewerb Haushalte, Betriebe, Schulen und Praxen – und macht Nachhaltigkeit spielerisch erlebbar.

Teilnehmer:innen können nicht nur Wissen sammeln, sondern auch gewinnen: Familien-MuseumsuferCard, Naturpass, Eintracht-Gutscheine. Vor allem aber zeigt der Waste-Bewerb: Mülltrennung ist kein lästiges Muss, sondern ein Beitrag, den jede:r leisten kann – Schritt für Schritt auf dem Weg zur Zero Waste City.

Mainovas Engagement für Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien – vom Dach bis zum Windpark

Über Frankfurts Dächern glänzen Solarmodule, am Stadtrand drehen sich Windräder – hier wird die Energiewende sichtbar.

Nachhaltigkeit beginnt bei Mainova dort, wo das Leben spielt. In den Quartieren, an Schulen und bei Familien, die ihren Strom selbst erzeugen – direkt auf dem eigenen Dach. Aus vielen kleinen Projekten wächst Schritt für Schritt ein regionales Netz sauberer Energie, von dem Bürgerinnen und Bürger, Schulen und Unternehmen gleichermaßen profitieren.

„Wir bauen erneuerbare Energien konsequent aus. In Frankfurt und der Region konzentrieren wir uns auf Photovoltaikanlagen auf Wohnhaus- oder Unternehmensdächern wie dem Deutsche Bank Park“

Lothar Stanka, Energiedienstleister bei Mainova

Moritz Möller, Bereichsleiter Erneuerbare Energien, ergänzt: „Überregional verfügen wir über mehrere große Solar- und Windparks, weitere Anlagen sind in Planung. Jedes Projekt trägt dazu bei, die Energiewende aktiv zu gestalten und CO₂-Emissionen spürbar zu senken.“

Ein besonders anschauliches Beispiel ist das Mieterstrommodell in Frankfurt. Gemeinsam mit Frankfurter Wohnungsbaugesellschaften hat Mainova zahlreiche Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden installiert, insgesamt über 12 Megawatt Peak (MWp). Daraus beziehen mehr als 5000 Haushalte lokal erzeugten klimafreundlichen Strom vom eigenen Dach und leisten so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

„Frankfurt zeigt, dass Städte Teil der Lösung für die Energiewende sein können“, betont Diana Rauhut, Vorständin von Mainova. „Wir wollen Frankfurt noch nachhaltiger, digitaler und lebenswerter machen und die Menschen – etwa über das Mieterstrommodell – an der Energiewende teilhaben lassen.“

Auch Frankfurts Schulen nutzen die Kraft der Sonne. 2025 wurden an drei Schulen neue Photovoltaikanlagen installiert, weitere folgen 2026. Sie modernisieren die Gebäude, machen Klimaschutz für Schülerinnen und Schüler sichtbar und erfahrbar und sparen zusammen über 230 Tonnen CO₂ ein, eine Menge, die über 15 000 Bäume pro Jahr binden.

Selbst das Dach des Deutsche Bank Parks, Heimat von Eintracht Frankfurt, trägt zur Energiewende bei. Eine Photovoltaikanlage versorgt das Stadion mit Strom, der rund zehn Prozent des Energiebedarfs selbst deckt.

Über die Stadtgrenzen hinaus setzt Mainova den Ausbau fort. Eigene Solar- und Windparks in ganz Deutschland steigern die Produktion erneuerbarer Energie kontinuierlich. 2024 erreichte das Unternehmen 281 Megawatt installierte Leistung und speiste 346 538 Megawattstunden Strom ins Netz – ausreichend für rund 115 000 Zwei-Personen-Haushalte. Bereits seit Januar 2022 erhalten alle Privatkundinnen und -kunden automatisch Ökostrom ohne Aufpreis, das spart jährlich rund 340 000 Tonnen CO₂.

Bis 2029 investiert Mainova über 2,5 Milliarden Euro in Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Vom privaten Solardach über Schulen und Stadien bis zu weitläufigen Windparks zeigt sich, dass Nachhaltigkeit bei Mainova keine Vision ist, sondern gelebte Realität. Jeden Tag, überall in der Region.